Im Rahmen der Eventreihe FOCUS Dinner Talk luden FOCUS Magazin und FOCUS Online zum zweiten Mal zum gemeinsamen Dinnerabend. Die Gastgeber Daniel Steil, CCO BurdaForward, Florian Festl, Chefredakteur Focus Online und Markus Krischer, stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin, diskutierten dieses Mal in München unter Moderation von Susann Atwell mit Kunden und Kollegen zur Entwicklung des Journalismus, den Veränderungen der journalistischen Arbeit und dem Konsum von Nachrichten.
Journalismus im Wandel
Der Journalismus ist seit Jahren von Veränderungen geprägt – ob durch den sogenannten „Mobile Shift“, die Dominanz von amerikanischen Playern wie Google und Facebook oder die Bubble-Bildung auf Social Media. Im Online-Journalismus haben sich Florian Festl zufolge redaktionelle Abläufe massiv verändert, zahlreiche technische Komponenten bestimmen den Alltag in den Editorial-Teams. Doch was bleibt? Für Festl ist es der Reiz, relevante Themen aufzuspüren und Geschichten so zu erzählen, dass sie etwas für das Leben der Leser bedeuten.
Was zählt, sind Emotionen
Die Schnelligkeit und das bewegte Bild machen maßgebliche Unterschiede zwischen Print- und Digitalinhalten aus. Für Markus Krischer sind die Werkzeuge des Onlinejournalismus spannend, gleichzeitig schätzt er die längere Aufmerksamkeit und das anhaltendere Informationsbedürfnis der Leser von Printinhalten. Doch ganz unabhängig ob Online oder Print, die drei Gastgeber sind sich einig: Beim Journalismus geht es um Emotionen. In der Vergangenheit, jetzt und in der Zukunft. Denn auch trotz voranschreitender technischer Automatisierung könnten Maschinen im Moment keine Emotionen transportieren, wie Daniel Steil zu Bedenken gibt. Journalisten hingegen können das.
Blick ohne Scheuklappen
Markus Krischer beschreibt unsere Zeit als Umbruch, der einer journalistischen Begleitung mit besonderer Verantwortung bedürfe: kritisch und differenziert. Auch Daniel Steil betont, wie bedeutend es ist, zu wissen, wo man steht. Der größte Fehler sei es, nicht mit offenem Blick zu agieren und deshalb Dinge wegzulassen. Stattdessen müsse das ganze Bild gezeigt werden – ganz ohne Scheuklappen.