Samsung hat mit dem Galaxy Z Flip ein neues Falt-Smartphone im Portfolio. Dieses soll aus den Fehlern des Vorgängers Galaxy Fold gelernt haben und unter anderem noch stabiler sein. Im CHIP Testcenter stellen wir das Samsung Galaxy Z Flip auf die Probe. Unsere selbst-konstruierte Lego-Faltmaschine hat ihren zweiten Einsatz.
Das neue Samsung-Foldable
Der südkoreanische Hersteller Samsung hat ein runderneuertes Foldable im Angebot: Das Samsung Galaxy Z Flip. Der Nachfolger des weltweit ersten Falthandys Galaxy Fold, ebenfalls aus dem Hause Samsung, bietet neben einem Top-Prozessor und einer guten Ausstattung Highlights wie den 6,7 Zoll großen Bildschirm und das damit einhergehende Falt-Feature.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell lässt sich das Display nun vertikal statt horizontal falten. Trotz eines laut eigenen Angaben stabileren Faltmechanismus verspricht Samsung für das Z Flip keine höhere Anzahl an Klapp-Vorgängen, die das Gerät unbeschadet überstehen soll. Dennoch sind die versprochenen 200.000 Mal auch weiterhin eine ordentliche Hausnummer. Bei 96 Faltvorgängen pro Tag (umgerechnet circa einem Faltvorgang in zehn Minuten abzüglich acht Stunden Schlaf) würde das Z Flip weit über 5 Jahre durchhalten.
Auf und zu mit der Lego-Faltmaschine
Genug der Theorie, wir wollen es genau wissen. Die vom CHIP-Testcenter selbst-konstruierte Faltmaschine aus Lego-Technik muss wieder ran. Sie hat bereits das Samsung Galaxy Fold auf die Probe gestellt und ist nach einem kleinen Umbau auf den neuen Formfaktor des Z Flips bereit für den nächsten Einsatz.
Unser Senior-Messtechniker Robert Kraft hat auf Basis eines Lego Mindstorms EV3-Set und seiner Vorräte an Lego-Technik aus den 90ern einen Roboter gebaut, der das Fold kontinuierlich auf- und zufaltet. Zwei große Servo-Motoren und eine Zahnrad-Übersetzung sorgen für genug Power, um das Galaxy Z Flip trotz seiner mechanischen Widerstände vollständig auf- und zusammenzufalten. Durch die flexible Fixierung des Smartphones erreichen wir, dass kaum Kräfte quer zur Rotationsrichtung auftreten und unsere Faltvorgänge sehr praxisnah sind.
Eine Woche Falt-Wahnsinn
Eine Woche lang absolviert das Samsung Galaxy Z Flip in unserem selbstgebauten Lego-Roboter Faltung um Faltung und erreicht schließlich sein Ziel. Wir können nun bestätigen: Selbst nach 200.000 Mal Auf- und Zuklappen funktionieren Display, Touchscreen und Faltmechanismus weiterhin so, wie gewollt. Das Bildschirmpanel selbst zeigt keinerlei Schwächen wie etwa tote Pixel. Lediglich der Faltmechanismus deutet darauf hin, dass dieses Z Flip bereits viele Faltungen hinter sich hat: Das Auf- und Zuklappen ist etwas weniger geschmeidig als bei einem neuen Flip, und unter einem bestimmten Winkel lässt sich ein Knarzen aus dem Faltmechanismus heraushören. Ist das Smartphone nicht komplett gefaltet oder vollständig geöffnet, so weist das Scharnier außerdem ein bisschen Spiel auf. Dennoch ist das Ergebnis eine massive Steigerung zum letztjährigen Galaxy Fold.
Ein alltagstaugliches und widerstandsfähiges Foldable
Samsung hat mit dem Z Flip tatsächlich große Ingenieurskunst bewiesen: Trotz einer dünnen Glasscheibe und einem neuen Formfaktor beweist sich das Foldable als alltagstauglich und widerstandsfähig.
Wie das Samsung Galaxy Z Flip unabhängig von unserem Falttest abschneidet, erklären wir in unserem ausführlichen Testbericht auf chip.de.
Bilder & Video: CHIP/Markus Kämpf