Um den Schutz der Gesellschaft vor weiteren Infektionen gewährleisten zu können, sollten mindestens 60 Prozent der Smartphone-Nutzer in Deutschland die Corona-App installiert und aktiviert haben. In einer einstündigen Live-Sendung von CHIP.de und FOCUS Online kommen ausgewählte Experten zur neuen Corona-Warn-App der deutschen Bundesregierung zu Wort.
Die Meinungen zur Corona-Warn-App spalten die Gesellschaft und werfen Fragen auf. Viele haben Angst vor dem Missbrauch ihrer Daten oder sind der Meinung, die Implementierung einer solchen App sei viel zu spät. In Anbetracht der Tatsache, dass jede Woche weitere Lockerungen auf den Weg gebracht werden, ist aber das genaue Gegenteil der Fall: Eine flächendeckende Infektionskontrolle durch die Corona-App ist also gerade jetzt nicht nur sinnvoll, sondern sollte ein Muss sein.
Ziel der heutigen Live-Sendung ist es, durch Transparenz und Aufklärung die Nutzung der App in der Gesellschaft zu fördern. Im Gespräch werden die wesentlichen Fragen konstruktiv und ehrlich beantwortet – unterstützt von ausgewählten Experten: Tankred Schipanski (digitalpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag), Linus Neumann (Chaos Computer Club) und Hauke Mormann (Verbraucherzentrale NRW).
Laut einer Studie der Universität Oxford ist eine Corona-App erst dann wirklich wirksam, wenn 60 Prozent der Bevölkerung die App installiert und aktiviert haben. Zum Vergleich: Die einzige App, die so viele Nutzer in Deutschland hat, ist WhatsApp. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass jede Person mit einem kompatiblen Smartphone die Corona-Warn-App installiert. Denn: Eine App herunterzuladen ist um einiges weniger aufwändig, als jedes Mal beim Verlassen des Hauses daran zu denken, den Mundschutz mitzunehmen.
Wie sicher sind die eigenen Daten?
Das ist wohl die Frage, die aktuell fast jeden Nutzer in Deutschland beschäftigt. Um sie in aller Kürze zu beantworten: Ja. Die Corona-Warn-App wurde so entwickelt, dass erstens vom Nutzer möglichst wenig Daten erfasst werden und zweitens niemand die App für andere Zwecke missbrauchen kann.
Im Gegensatz zu den Apps anderer Länder, wie zum Beispiel Frankreich, nutzt die Corona-Warn-App ein dezentrales Speicherprinzip. Die meisten Daten werden dabei lokal verarbeitet und verlassen niemals das Smartphone. Einzig und allein die IDs von Nutzern, die einen positiven Corona-Test in die App eintragen, werden zum Abgleich in eine zentrale Datenbank hochgeladen und von allen Smartphones heruntergeladen. Auch der Vergleich, ob man jemanden mit dieser ID getroffen hat, erfolgt lokal. Indem die App nur sehr wenige Daten auf dem zentralen Server lagert, verringern die Entwickler das Risiko, dass Angreifer Zugriff erlangen und Daten stehlen oder missbrauchen.
Dennoch kann man kann sich jederzeit aus der App verabschieden. Damit werden auch sämtliche gespeicherten Daten, die mit dem eigenen Konto verknüpft sind, gelöscht.
Die Live-Sendung kann heute ab 18 Uhr auf FOCUS Online und CHIP.de verfolgt werden, sowie über die jeweiligen Youtube- und Facebook-Kanäle der beiden Marken.