Mithilfe einer speziell dafür entwickelten Apparatur überprüfte CHIP im hauseigenen Testcenter das weltweit erste Falt-Handy und erhielt ein überraschendes Ergebnis: Das Fold-Display übersteht die vom Hersteller Samsung versprochenen 200.000 Faltvorgänge zwar unbeschadet, das Scharnier offenbart jedoch hörbare Abnutzungserscheinungen.
Roboter simuliert innerhalb einer Woche 200.000 Faltvorgänge
Eine ganze Woche lang prüfte das CHIP-Testcenter die innovative Falt-Technologie des 2.100 Euro teuren Smartphones in einer Extremsituation: Eingespannt in einen selbstgebauten Roboter, wurde das Falt-Phone rund um die Uhr auf- und wieder zugefaltet. Die Basis der Falt-Apparatur bildet ein Lego Mindstorms EV3-Set, das durch Lego Technic aus den 90er-Jahren unterstützt wird. Zwei Servo-Motoren und eine 1:3-Zahnrad-Übersetzung klappten das Handy kontinuierlich auf und zu. Zwar mussten zwischendurch sowohl Zahnräder als auch einer der beiden Elektromotoren ausgetauscht werden, nach den notwendigen Reparaturen konnte der Fold-Folder die 200.000 Faltvorgänge aber problemlos erreichen.
Display besteht Härtetest
Das Ergebnis dieses Stresstest fällt ausgesprochen positiv aus: Nach 200.000 Faltvorgängen weist das Display keinerlei sichtbare Spuren von Abnutzung auf – auch nicht an der Falz, die laut Samsung eine natürliche Eigenschaft des Displays ist. Einzig das Scharnier des Galaxy Fold lässt Abnutzungsspuren erkennen, besser gesagt hören. Nach etwa 100.000 Faltungen gab es ein leichtes Knarzen von sich, das nach Abschluss der 200.000 Faltungen deutlich zu hören ist. Trotzdem ist die Funktionstüchtigkeit des Faltmechanismus nach wie vor vollständig gegeben – das Fold schließt plan und bleibt stabil in der aufgeklappten Position. Würde man das Fold am Tag um die 100 Mal öffnen und schließen, entsprechen die durchgeführten 200.000 Faltungen einer Nutzungsdauer von knapp 5,5 Jahren.